„Ungeschriebene“ Verhaltensnormen und Traditionen im Tischtennis, die allgemein anerkannt, aber nicht offiziell festgelegt sind.

Entschuldigung bei Netz- oder Kantenbällen
Netzroller oder Kantenbälle sind oft schwer zu verteidigen und können Zufallselemente ins Spiel bringen. Der Punktgewinn basiert hier nicht auf eigener Technik oder Strategie, sondern auf Glück. Aus Respekt gegenüber dem Gegner sollte man in solchen Fällen den Punkt nicht feiern, sondern sich entschuldigen, um zu zeigen, dass man den Punkt nicht durch eigenes Können erzielt hat.
Nicht über den Gegner lachen oder ihn verhöhnen
Es gilt als äußerst unsportlich, den Gegner nach einem Fehler oder misslungenen Schlag zu verspotten oder darüber zu lachen – besonders, wenn der Fehler des Gegners auf den ersten Blick lächerlich wirkt.

Nicht reden während des Spiels
Kurze motivierende Ausrufe wie „Ja!“ oder „Komm schon!“ sind in Ordnung, auch die Kommunikation mit dem Partner im Doppel ist erlaubt. Aber während eines Ballwechsels den Gegner durch Rufen oder laute Bemerkungen zu stören, ist unhöflich und kann als unsportliches Verhalten gewertet werden. In solchen Fällen würde der Schiedsrichter den Punkt dem Gegner zusprechen.
Bitte auch andere nicht stören!
-
Wenn der eigene Ball in das Spiel eines anderen gelangt, sollte man nicht einfach hineinlaufen und ihn holen, da dies sowohl gefährlich als auch störend ist.
- Beim Durchqueren der Halle sollte man immer warten, bis der Ballwechsel beendet ist, um die Spieler nicht zu stören.
- Bei Mannschaftsspielen sollten laute Gespräche, Geräusche oder der Auf- und Abbau von Geräten vermieden werden, um die Konzentration der Spieler nicht zu beeinträchtigen.
Fairness beim Punkte zählen
Offiziell oder inoffiziell, es soll immer unparteiisch gezählt werden. Bei strittigen Entscheidungen wegen z.B. Netzaufschlag oder nicht — oder Kantenball oder doch im Aus — sollte der Ballwechsel wiederholt werden.
Vermeidung von unfairen Schwierigkeitsaufschlägen
Bei Freizeitspielen gelten taktische Aufschläge, die für den Gegner nur schwer "lesbar" sind, und die er nicht returnieren kann, als unsportlich. Es macht doch auch keinen Spaß, sein Spiel nur mit Aufschlägen zu gewinnen

Rücksichtnahme auf schwächere Spieler
- Ungeübte Spieler nicht niedermachen — wenn man gegen einen schwächeren Spieler antritt, sollte man das Spiel so gestalten, dass der Gegner nicht gleich die Lust am TT verliert; versetze Dich in die Lage wo du selbst der viel schwächere Spieler bist.
- Kein Übertrumpfen — bei einer klaren Führung, z. B. 11:2, sollte man weder übermäßig angeben noch den Gegner herabwürdigen.
- Mercy Ball — Bei einem Spielstand von 10:0 wird oft aus Höflichkeit und Fairness ein Punkt „geschenkt“ („Mercy Point“), sodass das Ergebnis nicht völlig niederschmetternd ist. Dies gilt besonders bei Freizeit- oder Freundschaftsspielen.
Warten auf den Gegner bei Punktspielen
Man beginnt den Ballwechsel erst, wenn man sich durch Blickkontakt versichert hat, dass der/die Gegner bereit ist.
Keine vorsätzlichen Unterbrechungen
- Wenn das Spiel aus irgendeinem sachlichen Grund gestoppt werden muss, geschieht das durch heben des freien Arms und den Ruf „Stopp“.
- Das absichtliche Unterbrechen eines Spiels, um den Gegner zu stören (z. B. durch Geräusche, übermäßige Pausen oder Ablenkungen), wird in der Tischtennisgemeinschaft als grob unsportlich bewertet und im Wettkampf auch bestraft. Das Abbrechen eines Spiels ohne wirklichen Grund (z. B. Verletzung oder technische Störung) führt im Wettkampf sogar automatisch zum Satz- oder Spielverlust.

Kein abfälliges Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter
Es ist äußerst respektlos, den Schiedsrichter herauszufordern oder zu kritisieren, besonders bei Entscheidungen, die einem nicht gefallen. Ist man nicht einverstanden oder er irrt, dann spricht man höflich mit ihm. Kann man ihn nicht überzeugen, gilt ohnehin die Entscheidung des Schiedsrichters.