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Fachbegriffe

Von Bananen und Erdbeeren, von Anti bis Zeitspiel: Wer all diese Begriffe und ihre Bedeutungen locker aus dem Ärmel schütteln kann, steht zumindest sprachlich schon mal ganz weit vorne, denn:

Ein Nerd-Word kommt selten allein!

Mikeschs A bis Z von Ausdrücken, die man kennen sollte, um mindestens am Stammtisch souverän mitreden zu können.

Neulich, nach dem Training...
Neulich, nach dem Training...
  • Anti / Anti-Top(spin)
    „Die Anti-Rotation – wenn du Topspin einfach nicht akzeptieren willst“
    Dieser Belag schluckt den Spin des Gegners. Perfekt für alle, die sich mit wilden Drallschlachten nicht anfreunden mögen – oder die einfach taktisch gern Verwirrung stiften.
  • Aufschlag / Angabe / Service
    „Wer die Aufschläge kontrolliert, kontrolliert oft den ganzen Punkt“
    Der Beginn eines Ballwechsels: Dazu Ball auf der offenen Hand mindestens 16 cm hochwerfen, für den Gegner sichtbar.
    Merke: Ist der Aufschläger ein Angeber, kommt der Service vom Schaumschläger.
  • Ballonabwehr
    „Wenn man nur noch betet, dass der Gegner irgendwann einen Fehler macht“
    Der Ball wird in einer hohen Bogenkurve zurückgespielt, während man gefühlte zehn Meter hinter der Platte steht. Nicht gerade die prestigeträchtigste Verteidigung – aber manchmal die letzte Rettung in brenzligen Situationen.
  • Banane
    „Der Bananen-Flip ist kein Drink“
    Umgangssprachliche Bezeichnung für einen extremen Rückhand-Topspin (oft aus dem Handgelenk), der seitlich so stark zieht, dass der Ball eine gebogene Flugkurve bekommt.
  • Block
    „Wenn dir keine Zeit bleibt, um selbst aggressiv zu werden“
    Du hältst den Schläger nur hin, um den gegnerischen Topspin zu entschärfen. Klingt unspektakulär, kann aber jeden Angreifer zur Weißglut bringen, wenn’s perfekt getimt ist. Tipp: Je mehr Spin kommt, desto geschlossener sollte der Schläger sein.
  • Chopblock
    „Der Block, der den Spieß umdreht“
    Ein kurzer Abwehrschlag gegen Topspin, bei dem man gleichzeitig etwas Unterschnitt erzeugt. Dadurch „kippt“ man den gegnerischen Spin zurück und versetzt den Angreifer in eine unangenehme Situation.
  • Dritter Ball
    „Weil man nach dem Aufschlag nicht ewig warten will“
    Der erste Angriffsball nach dem eigenen Aufschlag – also der dritte Ballwechsel-Kontakt. Ziel: Nach einem guten Service den Punkt möglichst schnell mit einem harten Angriff übernehmen.
  • Drop Shot
    „Die Tischtennis-Version des kurzen Nadelstichs“
    Ein extrem kurzer Ball nahe am Netz, der dem Gegner kaum Zeit lässt, vorzustürmen. Perfekt, wenn man ihn im Wechselspiel mit langen Schlägen einsetzt.
  • Druckschupf
    „Der fiese Mini-Angriff, wenn ein normaler Schupf zu nett wäre“
    Eine etwas offensivere Version des gewöhnlichen Schupfens, bei der man kräftig gegen den Ball geht und ihn flacher, schneller und gemeiner rüberschickt. Perfekt, um den Gegner zu überraschen und ihm die Zeit für einen bequemen Angriff zu rauben – oder zumindest mal gehörig aus dem Konzept zu bringen.
  • Einkontern
    „Warm-up mit Wiederholungen“
    Das Aufwärm-Ritual, bei dem man den Ball (meist Vorhand diagonal) im steten Rhythmus hin- und herspielt. Wenn das einigermaßen läuft, kann man sich langsam an die Topspins wagen – und sich dabei schon mal leise einbilden, dass man weiß, was man tut.
  • Einen „Kurzen“ ziehen
    „Nein, kein Getränk – sondern ein kurzer Ball, der vorne am Netz landet“
    Beim Aufschlag-Rückschlag-Spiel der Trick, um den Gegner vom aggressiven Topspin abzuhalten. Gerne kombiniert mit dem Flip, wenn man das Ganze plötzlich in einen Angriff verwandelt.
  • Falkenberg
    „Der Klassiker unter den Fußarbeits-Drills“
    Ein berüchtigtes Trainingsmuster: Rückhand (Diagonal oder parallel), dann Vorhand aus der Rückhandseite (Umspringen erforderlich), dann Vorhand aus der Vorhandseite. Wer’s intensiv übt, bekommt flinke Füße und eine Top-Kondition.
  • Fishing
    „Weit weg vom Tisch, aber immer noch am Ball“
    Eine defensive Technik, bei der man halbhohe Bälle mit leichtem Spin aus der Halbdistanz oder Ferndistanz zurückspielt. Nicht so passiv wie reine Ballonabwehr, aber dennoch eher reaktiv als offensiv – quasi Angeln statt Schießen.
  • Flip (Vorhand / Rückhand)
    „Der Überraschungsangriff am Tisch“
    Ideal, wenn der Gegner einen kurzen Ball spielt. Statt ewig zu schupfen, kommt ein ruckartiger, aber fließender Schlag über das Netz. Handgelenk nicht vergessen! Der Flip ist besonders effektiv, wenn er überraschend kommt.
  • Gegenläufer (Reverse Pendulum)
    „Wenn man dem Standard-Pendulum einfach widerspricht“
    Ein Aufschlag, der in die entgegengesetzte Richtung rotiert wie der normale Pendelaufschlag. Statt dem üblichen Seitenschnitt kommt ein „reverse“ Spin – sorgt für ordentlich Verwirrung bei der Annahme.
  • Gegenziehen
    „Wenn man auf den Topspin des Gegners noch einen Topspin drauflegt“
    Topspin gegen Topspin. Idealerweise trifft man den Ball, solange er noch steigt. Je später man ihn nimmt, desto mehr Fingerspitzengefühl ist nötig. Für alle, die schnelle Ballwechsel lieben – oder so tun.
  • Gewichtsverlagerung
    „Klingt nach Physik – ist aber ein Muss, wenn man richtig Power braucht“
    Während des Schlages verlagerst du dein Gewicht vom hinteren auf den vorderen Fuß. So erzeugst du mehr Geschwindigkeit – und tust so, als wäre das ganz leicht.
  • Ghost Serve
    „Der Aufschlag, der spurlos wieder zu dir zurückschleicht“
    Ein Aufschlag mit so viel Unterschnitt, dass der Ball nach dem Aufkommen in Richtung Netz oder sogar zurück in die eigene Hälfte springt. Besonders effektvoll und schwer anzunehmen.
  • Handtuchpause
    „Offiziell zum Schweiß abwischen, inoffiziell für tiefgründige Gespräche mit dem Trainer in 5 Sekunden“
    Alle sechs gespielten Punkte erlaubt – ein kurzes Verschnauf- und Denkpäuschen. Wichtig für den mentalen Reset oder einen schnellen Taktikwechsel.
Wenn die Handtuchpause schon vorbei ist
Der an 7 spielende Klaus-Rüdiger Müller-Rübenacker kam wieder zu spät von der Handtuchpause zurück
  • Kantenball & Netzroller
    „Glückstreffer, die man mit ‚Sorry!‘ bejubelt“
    – Kantenball: Der Ball springt von der Tischkante unberechenbar weg.
    – Netzroller: Der Ball streift das Netz und fällt beim Gegner halb tot auf die Platte.
  • Katapulteffekt (Schläger) / Trampolineffekt
    „Wenn dein Belag den Ball wie ein Katapult wegschleudert“
    Bezeichnet die dynamischen Eigenschaften moderner Tischtennisbeläge. Bei schnellen Schlägen „federt“ der Belag förmlich, wodurch der Ball mit höherer Geschwindigkeit wegspringt. Kann faszinieren oder überfordern.
  • Konter / Konterschlag
    „Das Fundament für alles, was danach kommt“
    Der Ball wird möglichst früh getroffen, um ihn sauber und ohne großartigen Spin zurückzuschicken. Wer dabei nicht zu sehr ausholt, erspart sich unnötigen Stress – das heutige Tischtennis ist schließlich schnell genug.
  • Kreuzschritt (Beinarbeit)
    „Damit du nicht wie ein Statist im falschen Film herumstehst“
    Spezielle Fußtechnik, bei der ein Bein vors andere gesetzt wird, um schnell an weite Bälle heranzukommen. Richtig ausgeführt, bringt der Kreuzschritt Tempo und Stabilität ins eigene Spiel.
  • Let
    „Kurz nerviges Neu-Anspiel, wenn das Netz im Weg war“
    Trifft dein Aufschlag das Netz und springt dennoch korrekt auf die gegnerische Seite, heißt es „Let“ und du darfst neu aufschlagen. Meist begleitet von einem Schulterzucken und dem Gedanken: „Mist, fast ein Ass gewesen.“
  • Mercy-Ball (Mery-Point)
    „Der Gnadenakt des Gewinners“
    Ein inoffizieller Brauch, wenn ein Spieler haushoch führt (z. B. 10:0) und dem Unterlegenen aus reiner Großzügigkeit einen Punkt schenkt – oder schlicht aus Mitleid. Im Regelwerk ist so ein „Mitleidstreffer“ natürlich nicht verankert, doch er erspart dem Verlierer ein bitteres 11:0 und dem Sieger ein allzu schlechtes Gewissen (falls er eines hat).
  • Noppe(n)
    „Das Material für Genies oder Trickser – je nach Sichtweise“
    Lange, kurze oder mittellange Noppen, Anti-Spin-Beläge... All das gehört zur Werkzeugkiste der sogenannten „Materialspieler“. Der Effekt ist oft eine echte Überraschung für Normalo-Beläge. Wer’s nicht kennt, wundert sich über seltsame Flugkurven.
  • Pendelaufschlag
    „Das Urgestein unter den Seitenschnitt-Aufschlägen“
    Ein weit verbreiteter Service, bei dem der Arm wie ein Pendel schwingt und der Ball mit starkem Seit- (und oft auch etwas Ober- oder Unterschnitt) gespielt wird. Dank unzähliger Variationen einer der beliebtesten Profi-Aufschläge.
  • Penholder
    „Wenn du den Schläger wie einen Stift hältst – und alle staunen“
    Asiatisch geprägte Griffhaltung, bei der der Schläger wie ein Schreibstift geführt wird. Verkörpert hohes Technik-Niveau und spektakuläre Spielweisen, erfordert aber auch andere Schlagwinkel als der Shakehand-Griff.
  • Returnboard
    „Dein unermüdlicher Sparringspartner, der sich nie beschwert“
    Eine (meist) schräge Wand oder ein Brett, das Bälle mit Effet zurückspiegelt. Perfekt fürs Einzeltraining, wenn du das Kontern, Topspins oder Schupfbewegungen endlos wiederholen willst.
  • Rollaufschlag
    „Der rotationsfreudige Service, bei dem die Klinge rotiert wie verrückt“
    Ein Aufschlag, bei dem der Schläger richtig „gerollt“ wird, um seitlichen oder oberen Spin zu erzeugen. Kann optisch an eine kreisende Bewegung erinnern und verleiht dem Ball eine schwer einschätzbare Flugbahn.
  • Rückhand Konter / Rückhand Topspin
    „Die oft vernachlässigte, aber unerlässliche Seite“
    Während man bei der Vorhand kraftvoll aus der Schulter schwingt, ist die Rückhand meist kürzer und knackiger. Wichtig: Körper stabil, Schlägerwinkel (um die 45°) und Timing passen – und ab geht’s.
  • Schupfen / Unterschnitt / Seitenschnitt
    „Schummeln über Schnitt – oder doch hohe Kunst?“
    Unterschnitt (Rückwärtsdrall) nimmt Tempo raus und kann den Gegner nerven. Wer’s taktisch klug anstellt, variiert Länge und Drall. Seitenschnitt dreht den Ball gern mal quer durchs Feld. Perfekt, um den Gegner zum Laufen zu bringen.
  • Schuss / Schmetterball
    „Alles oder nichts – meistens laut und brachial“
    Sieht spektakulär aus, wenn der Ball hoch kommt und man ihn mit voller Wucht wegknallt. A und O ist, korrekt zum Ball zu stehen, Gewichtsverlagerung nicht vergessen! Denn verhaut man den Schmetterball, wird’s schnell peinlich.
  • Seitenverlagerung
    „Damit du nicht wie angewurzelt in der Gegend rumstehst“
    Ein unterschätzter Teil der Technik: Füße, Hüfte und Schultern sind ständig in Bewegung, um den Ball immer optimal zu treffen. Und ja, deine Beinarbeit ist genauso wichtig wie dein Schläger.
  • Shakehand
    „So hältst du deinen Schläger, als würdest du jemandem die Hand geben“
    Der in Europa am weitesten verbreitete Griffstil. Verleiht eine gute Balance zwischen Vor- und Rückhand. Die meisten Trainer lehren zuerst diese Griffart, weil sie anfängerfreundlich ist.
  • Snake
    „Wenn der Ball sich wie eine Schlange windet“
    Spektakuläre Variante eines Seitenspin-Schlags (oder -Aufschlags), bei dem der Ball extrem gekrümmt fliegt. Meist aus dem Handgelenk mit starkem Drall erzeugt – überrascht Gegner und Zuschauer gleichermaßen.
  • Strawberry
    „Die Erdbeere ist das Gegenteil von der Banane“
    Eine Rückhand-Technik wie der Bananen-Flip, aber mit anderer Rotation bzw. Schlagrichtung. Verwirrt den Gegner und sorgt für saure Gesichter – trotz des süßen Namens.
  • Sweet Spot
    „Die magische Zone auf deinem Schläger, die jeder treffen will“
    Der optimale Bereich der Schlägerfläche, in dem die Ballrückmeldung und -kontrolle am besten sind. Trifft man genau hier, sind Sound und Gefühl einzigartig – und der Schlag oft perfekt.
  • Time-out
    „Die große Pause für den kleinen Kopf“
    60 Sekunden Auszeit pro Spiel. Praktisch, wenn man nach ein paar haarsträubenden Fehlern einen Plan B (oder C) braucht. Oder einfach, um den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen.
  • Tomahawk
    „Ein Aufschlag wie ein Axthieb“
    Spektakulärer Service mit starkem Seiten- und oft Unterschnitt, bei dem man den Schläger wie eine Axt von oben nach unten schwingt. Sieht imposant aus und kann den Gegner stark irritieren.
  • Topspin und Überschnitt
    „Der heilige Gral des modernen Angriffsspiels“
    Ein Schlag mit Vorwärtsdrall. Wichtig: Schläger in etwa 45°, Körper leicht drehen, Ball vor dem Körper erwischen. Bonuspunkt für das Handgelenk, das an der richtigen Stelle den entscheidenden Kick gibt.
    Merke: Topspin = eine Technik, um dem Ball Überschnitt zu geben.
    Überschnitt = die Art der Rotation, die durch Topspin erzeugt wird.
  • Überschnitt und Topspin
    „Vorwärtsdrall in Reinform“
    Bedeutet, dass der Ball mit Topspin über die Platte rotiert. In vielen Schlägen, vor allem beim Angriff, ist Überschnitt zentral: Mehr Spin bedeutet meist mehr Kontrolle und Kurve.
    Merke: Überschnitt = Rotationsart, Topspin = Technik
  • Unterschnitt (Backspin)
    „Der Ball bremst, statt zu rasen“
    Rückwärtsdrall des Balles. Lässt ihn nach dem Aufkommen stärker sinken und kann Angriffsschläge erschweren. Beliebt im Schupfspiel oder als defensive Taktik, um das Tempo zu variieren.
  • Unterschnitt-Abwehr
    „Die Klassik-Abwehr, die jedem Angreifer den Zahn ziehen kann“
    Ein Spielstil, bei dem man weit hinten steht und den Ball mit starkem Backspin ins gegnerische Feld zurückspielt (auch „Choppen“ genannt). Wer’s beherrscht, hat Geduld wie ein Fels.
  • Wechselpunkt
    „Der Ellenbogen ist die Achillesferse jedes Tischtennisspielers“
    Es gilt, an die Stelle zu spielen, an der unklar ist, ob der Ball mit Vorhand oder Rückhand angenommen werden sollte. Vorzugsweise ist das der Bereich des Ellenbogens.
  • Zeitspiel (Expedite-Regel)
    „Wenn das Schupf-Duell einfach kein Ende findet“
    In offiziellen Turnieren kann der Oberschiedsrichter das sogenannte Zeitspiel anordnen, wenn ein Satz zu lang dauert und kaum Punkte fallen (meistens, weil beide Spieler lieber ewig schupfen, statt anzugreifen).
Schiedsrichter kurz vor der Veründung des Zeitspiels
Oberschiedsrichter Wolf-Dietrich Staudenmaier kurz vor der Anordnung des Zeitspiels
Ab dann gilt: Der aufschlagende Spieler muss den Punkt innerhalb von 13 Schlägen gewinnen, sonst geht er automatisch an den Gegner. Eine Art ‚Turbo-Modus‘ fürs Tischtennis, damit keiner zum Dauer-Defensivkünstler mutiert.