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Tischtennisregeln FAQ

Offizielle Regeln DTTB (Deutscher Tischtennis-Bund)
Rules & Regulations of the ITTF (International Table Tennis Federation)

Die häufigsten Fragen

Das Spiel beginnt mit einem Aufschlag. Der Aufschläger wird durch Los entschieden. Danach wechseln sich die Spieler nach je zwei Punkten im Aufschlag ab (ab 10:10 nach jedem Punkt).

Der Ball muss flach in der offenen Hand liegen und mindestens 16 cm senkrecht hochgeworfen werden. Dabei muss er immer sichtbar sein, darf nicht verdeckt werden und muss dann hinter der Grundlinie und oberhalb der Spielfläche aufgeschlagen werden. Der Ball muss zuerst die eigene Spielfeldhälfte und danach die des Gegners treffen.

Zu Beginn wird ausgelost (z. B. Münzwurf). Danach wechseln sich die Spieler nach je zwei Punkten ab.

Ein Punkt wird erzielt, wenn

- der Gegner den Ball ins Netz oder ins Aus schlägt.

- der Ball den Tisch des Gegners zweimal berührt, ohne dass dieser ihn zurückspielt.

- der Gegner den Ball nicht regelkonform schlägt.

Dies wird als Netzaufschlag bezeichnet. Der Aufschlag wird wiederholt, sofern der Ball nach dem Netzkontakt korrekt in die gegnerische Spielfeldhälfte springt.

Ein Match wird in der Regel über 3 Gewinnsätze oder 5 Gewinnsätze gespielt

Ein Satz ist gewonnen, wenn ein Spieler oder ein Team 11 Punkte erzielt, mit mindestens 2 Punkten Vorsprung. Wenn es 10:10 steht, geht das Spiel in die Verlängerung, und der Aufschlag wechselt nach jedem Punkt. Der Satz endet, wenn 2 Punkte Vorsprung erreicht werden.

Der Ball darf nur mit der Schlägerseite geschlagen werden. Der Schläger muss in der Hand gehalten werden; das Berühren mit der freien Hand oder einem anderen Körperteil zählt nicht.

Ja, das ist erlaubt. Wenn der Ball nach einem Schlag auf die gegnerische Seite aufspringt und dann durch den Drall oder den Winkel wieder zurück auf die Seite des Schlagenden springt, ist der Ball weiterhin im Spiel. Der Gegner muss in diesem Fall versuchen, den Ball zu erreichen und zurückzuspielen, bevor der Ball den Tisch ein zweites Mal berührt oder auf den Boden fällt.

Der Ball darf nur mit dem Schläger oder der Hand unterhalb des Handgelenks berührt werden. Diese Bereiche gelten als gültige Spielflächen. Berührt der Ball jedoch andere Teile des Körpers, wie den Arm, den Rumpf, das Bein oder den Kopf, ist dies ungültig, und der Punkt wird dem Gegner zugesprochen.

Ein Schlag ist gültig, wenn der Ball mit dem Schläger oder der Hand unterhalb des Handgelenks gespielt wird. Die Hand unterhalb des Handgelenks gilt als Verlängerung des Schlägers. Berührt der Ball jedoch andere Teile des Körpers, wie den Arm, den Ellenbogen oder die Schulter, ist der Schlag ungültig, und der Punkt geht an den Gegner.

Gültig: Der Ball trifft die Tischkante von oben, auch wenn er von dort unvorhersehbar abprallt. Auch das „Streifen“ der Seitenkante von oben ist gültig.
Ungültig: Der Ball trifft die Tischkante von unten oder parallel zur Spielfläche (seitlich); dies gilt als „Aus“.

Wenn der Ball während des Spiels einen Gegenstand außerhalb des Spielraums berührt (wie eine Traverse oder Lampe), zählt das als Fehler.

- Bei einem Netzaufschlag
- Wenn beide Spieler gleichzeitig einen Regelverstoß begehen
- Bei einem Störball

💡 Eine Störung führt zur Wiederholung des Ballwechsels, wenn
- ein Ball von einem anderen Tisch auf die Spielfläche gerät;
- eine fremde Person in die Spielfläche läuft;
- laute, plötzliche Geräusche zu einer Ablenkung führen;
- eine Spielerin oder Spieler sonstwie von einem Gegenstand oder einer Person gestört wird.

➡️ Ein Störball muss sofort reklamiert werden (Hand heben oder „Stopp“ rufen), sobald der störende Umstand eintritt. Die Reklamation ist nicht gültig, wenn der Ballwechsel weitergespielt und erst danach der Störball reklamiert wird.

- Beim Doppelspiel muss der Aufschlag immer diagonal (von der rechten Seite des Aufschlägers zur rechten Seite des Gegners) erfolgen. Landet der Ball auf der Mittellinie, ist der Aufschlag noch gültig.
- Die Partner müssen den Ball immer abwechselnd annehmen.
- Beim Aufschlagwechsel (nach 2 Punkten) müssen auch die Partner abwechselnd aufschlagen.

Ja, bei offiziellen Turnieren gelten zusätzliche Regeln, z. B.:

- Die Schläger müssen eine Beschichtung aus ITTF-zugelassenem Material haben. Diese Beläge müssen gleichmäßig sein und dürfen keine Manipulationen (z. B. chemische Behandlungen) aufweisen.

- Die Spielkleidung darf keine weiße Farbe aufweisen (wegen der Sichtbarkeit des Balls).

Platte: 2,74 m Länge, 1,525 m Breite, 76 cm Höhe.
Netz: 15,25 cm hoch.
Ball: 40 mm Durchmesser, 2,7 g schwer.
Schläger: Jede Seite muss eine klare Farbe (meist rot/schwarz) haben.

Ja, besondere Beläge wie lange Noppen oder Anti-Topspin sind grundsätzlich zugelassen, solange sie von der ITTF (International Table Tennis Federation) genehmigt sind. Die Beläge müssen bestimmte Kriterien erfüllen, z. B. in Bezug auf Dicke, Material und Oberfläche. Spieler können die ITTF-genehmigten Beläge auf der offiziellen Liste (LARC - List of Authorized Racket Coverings) überprüfen, die regelmäßig aktualisiert wird.
* Lange Noppen: Erlauben eine spezielle Schnittumkehr, um den Gegner zu irritieren.
** Anti-Topspin: Dämpft Rotationseffekte des Gegners und neutralisiert den Ball.

Siehe auch: Zugelassene Beläge, Bälle und Tische (DTTB)

Regel-Fails in Deutschland

  • Falscher Seitenwechsel – keiner merkt’s

    2017 bei einem Bezirksligaspiel in Hessen wechselten die Spieler nach dem dritten Satz aus Versehen die Seiten – obwohl es gar nicht nötig war. Beide spielten den ganzen Satz falsch herum weiter. Erst beim Zählen der Sätze fiel der Fehler auf – der Satz wurde trotzdem gewertet.
  • Aufschlag von der falschen Seite – mehrfach

    2019 bei einem Senioren-Ranglistenturnier in Rheinland-Pfalz servierte ein Spieler im Doppel wiederholt von der falschen Seite. Der Schiedsrichter merkte es erst nach mehreren Punkten. Diskussion folgte – aber laut Regelwerk durften die erspielten Punkte nicht mehr aberkannt werden.
  • Berührung mit der Hand – aber keiner pfeift

    2021 bei einem Verbandsligaspiel in Nordrhein-Westfalen streifte ein Spieler beim Hechten den Tisch mit der Hand. Eigentlich Punktverlust – doch weder Spieler noch Schiedsrichter merkten es. Erst Videoaufnahmen später belegten die Szene, der Spielstand blieb aber bestehen.
  • Falscher Ball – fremde Farbe

    2020 beim Kreispokal in Niedersachsen spielte ein Team plötzlich mit einem weißen Trainingsball, obwohl laut Ausschreibung nur orange erlaubt war. Nach Protest wurde das Spiel unterbrochen und neu angesetzt. Peinlich für die Heim-Mannschaft – der Trainer hatte die falschen Bälle gestellt.
  • Unbekannter Zählmodus – falscher Sieger

    2018 bei einem Firmenturnier in Bayern spielten die Finalisten auf drei Gewinnsätze – dachten sie. In der Ausschreibung stand aber „Best of Five“. Nach dem dritten Satz jubelte ein Team – bis der Schiedsrichter die Verwirrung auflöste. Am Ende verlor das „Siegerteam“ das komplette Finale noch.

Regel-Fails international

  • Aufschlag zu flach – Weltmeister streitet mit Schiedsrichter

    2019 bei den China Open in Shenzhen wurde Fan Zhendong ein Aufschlag abgepfiffen, weil er den Ball angeblich nicht die vorgeschriebenen 16 cm hochwarf. Fan diskutierte minutenlang, verlangte sogar das Lineal – bekam den Punkt aberkannt. Der Schiedsrichter blieb hart.
  • Videobeweis ignoriert – Punkt trotz falscher Entscheidung

    2021 beim WTT-Turnier in Doha schlug Hugo Calderano einen Ball klar ins Aus – die Schiedsrichter gaben trotzdem Punkt für ihn. Der Gegner rief „Video-Review“ – die Regie zeigte den Fehler, aber die Schiedsrichter entschieden: „Punkt bleibt bestehen – kein Korrekturrecht.“ Das Match kippte danach.
  • Schläger falsch beklebt – Spielwertung rückgängig gemacht

    2017 bei der Asiatischen Klubmeisterschaft in Changsha stellte sich nach einem Spiel heraus, dass ein Spieler der chinesischen Super League einen nicht zugelassenen Belag benutzte. Der Belag war zu dick. Ergebnis: Sieg aberkannt, Mannschaft verlor am grünen Tisch.
  • Time-Out verwechselt – Punkt verschenkt

    2022 bei der Team-Weltmeisterschaft in Chengdu rief ein Trainer „Time-Out“ – allerdings NACH dem Aufschlag. Laut Regel zu spät. Trotzdem stoppte der Schiedsrichter das Spiel. Nach langer Diskussion wurde der Punkt dem Gegner gegeben – der Trainer war bedient.
  • Falscher Spieler steht plötzlich am Tisch

    2015 bei einem Pro A-Spiel in Frankreich wechselte der Trainer ohne Absprache einen Spieler aus – plötzlich stand der falsche Mann am Tisch. Gegner reklamierte – die Partie wurde unterbrochen und dem Protest stattgegeben. Der betroffene Verein verlor das Spiel kampflos.

Kuriose Fails

  • Eigentor beim Aufschlag

    Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2016 in Essen schlug ein Nachwuchsspieler beim Aufschlag mit so viel Schnitt unter den Ball, dass dieser senkrecht zurückflog und auf seiner eigenen Plattenseite landete. Peinlicher Moment vor vollen Rängen – der Punkt ging regelkonform an den Gegner.
  • Schlägerwurf – direkt ins Publikum

    2019 verlor beim Regionalligaspiel TuS Celle gegen TSV Lunestedt ein Spieler nach einem verschlagenen Ballwechsel die Nerven und warf seinen Schläger wütend Richtung Bande. Der Schläger segelte übers Ziel hinaus und landete mitten auf den Schoß einer überraschten Zuschauerin – glücklicherweise ohne Verletzungen. Spielunterbrechung und Verwarnung folgten.
  • Feier zu früh – Matchball verpatzt

    Bei einem französischen Pro-A-Ligaspiel in Rouen riss 2021 ein Spieler nach vermeintlichem Matchgewinn jubelnd die Arme hoch – der Gegner hatte den Ball aber noch irgendwie zurückgespielt. Während der Jubelnde nichts ahnend feierte, landete der Ball auf seiner Plattenseite. Punkt und Spiel gingen so unfassbar peinlich noch verloren.
  • Brillen-Blackout – nichts mehr gesehen

    2018 verlor beim Oberligaspiel in Bayern ein Spieler beim Ausfallschritt die Brille – das Glas sprang heraus und rollte unter die Platte. Der Ballwechsel musste abgebrochen werden. Der Gegner half beim Suchen. Danach gabs Szenenapplaus.
  • Wasser holen – Punkt vergessen

    2022 lief bei einem Kreisligaspiel in Niedersachsen ein Spieler beim Seitenwechsel gedankenverloren zum Getränkekasten, während der Gegner zum Aufschlag bereitstand. Der Schiedsrichter zählte runter – Punkt für den Gegner wegen Spielverzögerung. Große Verwunderung, aber regelkonform.
  • Tisch abgewischt – Ball gleich mit

    2020 wischte bei einem Pokalspiel in Nordrhein-Westfalen ein Spieler nach einem langen Ballwechsel routiniert den Tisch ab – und fegte dabei versehentlich den Ball vom Tisch. Das Lachen der Zuschauer war lauter als die Ermahnung des Schiedsrichters. Weiter ging's.
  • Olympia-Blackout – Seitenwechsel vergessen

    Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vergaßen zwei Doppel-Teams beim Seitenwechsel die neue Aufstellung. Nach dem Wechsel servierte plötzlich der falsche Spieler. Schiedsrichter stoppten das Spiel, zählten zurück und korrigierten – extrem peinlich auf der größten Bühne des Sports.
  • Falsches Trikot – Spiel fast verloren

    Bei der Mannschafts-WM 2016 in Kuala Lumpur lief ein Spieler aus Portugal mit dem falschen Trikot ans Tisch – das Teamtrikot war weiß, der Gegner spielte ebenfalls in Weiß. Laut ITTF-Regel verboten. Nach Diskussion durfte der Spieler kurz in die Kabine – beinahe Spielverlust durch Orga-Fehler.
  • Schlägerkontrolle erst nach Spiel – Sieg aberkannt

    Beim World Tour Grand Finals 2018 in Incheon, Südkorea, kontrollierte die ITTF einen Schläger nach dem Spiel – und fand einen nicht freigegebenen Kleber. Der Spieler hatte bereits gewonnen, der Sieg wurde ihm nachträglich aberkannt – einer der härtesten Strafen der letzten Jahre.
  • Spionage beim Gegner – Trainer filmt Time-Out

    2023 wurde bei der chinesischen Super League ein Trainer der Gastmannschaft erwischt, wie er das Time-Out-Coaching des gegnerischen Teams filmte. Er wollte sich die Taktikanweisungen sichern. Nach Aufdeckung durch die Schiedsrichter folgte eine Sperre und Geldstrafe.
  • Schiedsrichter verliert Übersicht – Satz zu lang gespielt

    2014 zählte der Schiedsrichter beim Asia Cup in Wuhan im Entscheidungssatz falsch und ließ bis 14:14 spielen, obwohl bei 11:10 eigentlich Schluss gewesen wäre. Nach Rekonstruktion des Spielstands wurde der Satz abgebrochen und neu gestartet – beide Spieler waren fassungslos.
Regeln helfen, fair zu sein